Nacht der Kunst in Marburg

Bereits vor dreißig Jahren besuchte ich gerne das KFZ vor allem, wenn „Indi-Mucke“ auf dem Programm stand. Deswegen war es mir eine große Freude, meine neuesten Werke von  April bis Mitte Juni 2019 unter dem Ausstellungsnamen „living colour“ , genannt nach der gleichnamigen Funk Metal Band, im Foyer zu zeigen. Vor allem präsentierte ich expressive Portraits im Farb- und Materialmix, welche gut mit den Betonwänden des KFZs und gelben Wänden des KFZ funktionierten.  

 

 

Abgerundet wurde die Ausstellung durch die Nacht der Kunst Mitte Juni in Marburg,. In dieser Nacht wurden noch weitere Räume des KFZs bespielt. Die Projektgruppe 36 hat mich hierbei unterstützt.  Grund genug, mal unsere neues Projekt 36 vorzustellen:                

Das Projekt 36 ist eine neu formatierte Künstlergruppe aus Alsfeld, Lauterbach und Fulda, bestehend aus Tanja Abeln-Bil , Patricia Schellenberger, Alexander Litwinow,  Michael Lippert und meiner Person.

 

Tanja Abeln-Bil  liebt Stoffe in jeglicher Form, Farbe und Material. Diese werden bemalt, benäht - sie zeichnet mit der Nadel- und kombiniert dabei gerne verschiedene Techniken. Die Künstlerin ist immer auf der Suche nach dem perfekten Unperfekten. So werden Themen ihres Lebens und ihrer eigenen Person in kreativen Tagebüchern, Bildern oder „Nähcollagen“ visualisiert. Es entsteht eine visuelle Transformation, die mich persönlich sehr anspricht.  Euch auch?... dann besucht ihre Website

Patricia Schellenberger geht es um einen impulsiven und unbefangenen Ausdruck. Ihre Arbeiten sind Leichtigkeit und erforschen Details, sind geradeaus und sinnlich zugleich. Im KFZ zeigte sie eine Querschau an Arbeiten und gewährte Einblick in das Herz aller Prozesse, die Skizzenbücher.

 

 

Im kleinen Saal des KFZs konnte man Patricia, Tanja und Alexander Litwinov, Objektkünstleer sehen. Alexander liebt es mit Formen und Linien zu spielen. Figürliche Bindungen, abstrakte Formen und dynamische Linien kennzeichnen seine Arbeiten. Die Skulpturen sind vielfältig und entstehen aus wertlosem Material, das durch die Hand des Künstlers zu neuem Leben erweckt wird. Im Spannungsfeld zwischen Bewegung und Erstarrung lassen die scheinbaren Verwitterungsspuren die Skulpturen alt und weise erscheinen. Es entstehen Charaktere, Gedanken und Bewegungen, die eine gewisse Leichtigkeit und dennoch nichts Endgültiges darstellen. (vgl Laudatio Cornelia Zuschke, Stadträtin der Stadt Fulda 2013). Die Arbeiten von Alexander Litwinow befinden sich in öffentlichen und privaten Sammlungen in Fulda, Dortmund, Hamburg sowie New York und sind unter folgenden Website zu sehen:

Im Foyer waren Michael Lipperts Objekte und meine Bilder zu sehen. Michel fasziniert die Kunst der Form - die Dreidimensionalität. Seine Materialwahl ist vielseitig, hauptsächlich kommen Holz, Metall, Stein, Beton, Farbe und natürlich Licht zum Einsatz.

Seine Arbeiten entstehen zuerst als Gedanke und später im Dialog mit dem Ausgangsmaterial. Es ist ein Prozess, bei dem das Endergebnis noch nicht zu hundert Prozent feststeht.  Ein weiterer Aspekt seiner Arbeiten ist der Kontrast zwischen naturbelassenen, teilweise verwitterten Materialien zu fein ausgearbeiteten Holzelementen, und natürlich das Spiel mit dem Licht mit seinen speziellen, teilweise geheimnisvollen Schattenwürfen wie man es besonders im oberen Foto erkennen kann. Über Michel findet man mehr auf folgender Website:

Speziell für die Nacht der Kunst hatte sich die Gruppe zum Ziel gesetzt, mit dem kunstinteressierten Publikum in Interaktion zu treten. Natürlich gehörten dazu viele Gespräche aber auch das gemeinsam entwickelte #Ich-Podest -  eine Persiflage auf die Darstellungssüchtigen im Netz. So ein analoges #Ich-Podest ist insich derart widersprüchlich, dass wir es als gemeinsames Projekt besonders reizvoll halten.  Das Ego-Podest ist transportabel und kann durch die Räume geschoben werden, deswegen konnten wir es interaktiv in jedem Raum einsetzen. Jeder interessierte Besucher hatte die Möglichkeit, sich eine Bauanleitung für ein kleines  #Ich-Podest mitzunehmen. Das kleine Podest kann situativ aufbaut werden, wenn kurzfristig mal das Ego am Arbeitsplatz oder zuhause gefüttert werden muß.  

 

Wir, das Projekt 36, bedanken uns für das interessierte Publikum und vor allem auch beim KFZ-Team. Sie haben uns eine wunderbare Möglichkeit gegeben, unsere Werke zu präsentieren.